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Disruptive Innovation

Eine disruptive Innovation ist ein Prozess, der in einer kleinen, unscheinbaren Nische einer Branche beginnt. Auf der Grundlage einer neuen Technologie oder eines neuartigen Geschäftsmodells werden Produkte oder Dienstleistungen entwickelt, die zunächst nur einen kleinen Teil von Kunden ansprechen.
Dann gewinnt dieses Angebot an Fahrt, wird zu einem dominierenden Marktfaktor und verdrängt am Ende viele etablierte Unternehmen und ihre Produkte.

Große Unternehmen ruhen sich oft auf ihren Lorbeeren aus und scheuen die Risiken, bei sich abzeichnenden Durchbruchsinnovationen kleiner Unternehmen mitzuziehen oder auf eigene Faust neue Produkte im Markt zu positionieren. Die Gründe dafür sind:

  • Sie erfüllen einseitig die Bedürfnisse ihrer großen und wichtigen Kunden.
  • Sie achten zu wenig auf Trends und neue Kundensegmente.
  • Sie erkennen Nischenangebote nicht.
  • Sie halten die Wachstumspotenziale von Nischenangeboten für zu gering und rechnen mit zu kleinen Deckungsbeiträgen sowie einer zu niedrigen Rendite.

In der Folge überlassen sie die Risiken des Markteinstiegs lieber kleinen, aufstrebenden Unternehmen. Sie verlassen sich darauf, immer noch einsteigen zu können, wenn der Markt für disruptive Technologien groß und attraktiv genug ist. Oder sie sichern sich ihren Anteil an den neuen Wachstumsmärkten durch die Akquisition kleiner Unternehmen und ihrer bahnbrechenden Innovationen.

 

Radikale Innovationen entstehen durch Versuch und Irrtum

Radikale Innovationen entstehen weniger in definierten, aufeinander folgenden Schritten, sondern vielmehr als Ergebnis eines langwierigen Versuch-und-Fehler-Prozesses. Dazu ist eine hohe Fehlertoleranz von Vorteil – was nicht Fehlertoleranz in der Fertigung zulasten der Produktqualität heißen soll, sondern Fehlertoleranz in Bezug auf Forschung und Entwicklung.

Hier muss sich die Firmenleitung fragen:

  • Was dürfen meine Mitarbeiter ausprobieren?
  • Welche Befugnisse haben sie?
  • Gebe ich Anreize, Ideen einzubringen oder blockiere ich Ideen?
  • Höre ich Vorschläge und Ideen der Mitarbeiter an und fördere sie dabei, diese für eine Umsetzung zu Ende zu denken?
  • Welche Mittel stelle ich meinen Mitarbeitern zur Verfügung, damit sie ausreichend, aber nicht verschwenderisch experimentieren können?
  • Sollen alle möglichst viele Ideen entwickeln und prüfen oder konzentriere ich von vornherein alle Ressourcen auf ein Projekt?
  • Werden die Mitarbeiter bei Fehlschlägen verwarnt oder zu weiteren Versuchen ermutigt?
  • Wie prämiere ich erfolgreich umgesetzte Ideen?

 

Innovatoren und Regelbrecher einer Branche zeichnet aus:

  • geben sich nicht mit Bewährtem zufrieden
  • prüfen neue Chancen auf ihre Potenziale
  • beobachten und achten auf Details
  • nehmen Kunden, Lieferanten und andere Unternehmen unter die Lupe, um deren Bedürfnisse oder Trends zu erkennen
  • experimentieren gerne und ständig
  • wollen Erfahrungen sammeln und die Möglichkeiten ihrer Branche entdecken
  • vernetzen sich mit Menschen und Unternehmen aus anderen Branchen und Fachgebieten

 

Disruptive Innovationen zerstören ganze Marktstrukturen

Die Muster der Entwicklung disruptiver Innovationen hat der US-amerikanische Wirtschaftswissenschaftler Clayton M. Christensen beschrieben und damit für Aufsehen gesorgt: Praktisch alle bahnbrechenden Technologiesprünge, wie zum Beispiel die Entwicklung von der Schreibmaschine zur Textverarbeitung am Computer oder von der Petroleumlampe zum elektrischen Licht, wurden von den Branchenführern verpasst. Es sind immer die kleinen und jungen Unternehmen, die auf eine neue Technologie setzen und damit alte Strukturen im Markt aufbrechen oder ganz zerstören. Sie entwickeln eigene Märkte und schaffen neue Geschäftsmodelle für ihre Branchen.

 

(Quelle: Business Wissen)